Christian Dustmann war live im Studio des Nachrichtensenders WELT Fernsehen in der Sendung Börse am Abend, um den Koalitionsvertrag der künftigen Bundesregierung aus CDU, CSU und SPD einzuordnen.
Dustmann betonte, dass „viele der wichtigen Rahmenpunkte da“ seien, wie etwa Steuererleichterungen, Entbürokratisierung und Digitalisierung – alles zentrale Aspekte für den Industriestandort Deutschland. Gleichzeitig machte er deutlich: „Wie das letztendlich umgesetzt wird, da muss man, denke ich, abwarten.“
Im weiteren Verlauf der Sendung sprach Dustmann über die Eskalation des Handelskonflikts zwischen den USA und China. Er warnte vor den Folgen für Deutschland als Exportnation, sollte China seine Waren künftig verstärkt nach Europa oder in Drittstaaten liefern: „Das ist natürlich für Deutschland ganz besonders, aber auch für die EU sehr besorgniserregend.“
Er verwies auf eigene Forschung zur ersten Phase des Handelsstreits 2018, die gezeigt habe, dass chinesische Regionen mit Erfahrungen in Europa-Exporten ihre Aktivitäten hierhin ausgeweitet hätten – ein Muster, das sich wiederholen könne. Neben der direkten Konkurrenz auf europäischen Märkten sei auch die Verdrängung deutscher Exporte in Drittstaaten ein ernstzunehmendes Risiko.
Mit Blick auf die ersten Gegenzölle der EU auf US-Produkte betonte Dustmann, dass eine abwartende Haltung nicht unbedingt falsch sei: „Man will ein Signal setzen, dass man diese Sache sehr ernst nimmt und auch bereit ist, zu handeln.“ Ob diese Maßnahmen Trump beeindrucken werden, sei fraglich, aber: „Der Druck insgesamt wächst.“
Als der Moderator auf den zunehmenden Widerstand aus Trumps Umfeld einging – darunter auch kritische Stimmen aus der Wirtschaft und seinem Unterstützerkreis – äußerte Dustmann Zurückhaltung: Trump sei „immer sehr unberechenbar und auch sehr starrköpfig gewesen“ in Handelsfragen. Ob interner Druck seine Haltung ändere, „ist abzuwarten“.