Studie zur Talentbewertung im Fußball bei radioWelt Bayern 2 erwähnt

Studie zur Talentbewertung im Fußball bei radioWelt Bayern 2 erwähnt

Eine neue Studie von Lukas Tohoff (Rockwool Foundation Berlin) und Mario Mechtel (Leuphana Universität Lüneburg), die demnächst im Journal of Sports Economics veröffentlicht wird, wurde in der Sendung „Wissenschaft schnell erzählt“ auf radioWelt Bayern 2 erwähnt. Die Moderation übernahm Rolf Büllmann, während Johannes Roßteuscher die Studie vorstellte.

Die Studie untersucht die Karrierewege von 2.383 Nachwuchsspielern aus den 17 führenden Fußballakademien Deutschlands und deckt systematische Auswahlverzerrungen auf. Sie kosten die Vereine Millionen an entgangenem Transferwert. Die Studie zeigt, dass Spieler, die früher im Jahr geboren wurden, bevorzugt werden: 44.6 % der U19-Akademiespieler wurden im ersten Quartal geboren, 71.5 % in der ersten Jahreshälfte. Obwohl die Geburten über das Jahr hinweg gleichmäßig verteilt sind. Die Forscher argumentieren, dass frühe physische Vorteile fälschlicherweise als Talent gewertet werden. Dadurch werden viele hochbegabte Spieler übersehen, die später im Jahr geboren wurden. Diese Spieler entwickeln sich im Laufe der Zeit oft besser und erzielen in ihrer Karriere höhere Marktwerte.

Laut Tohoff und Mechtel könnte eine Korrektur dieses Auswahlfehlers die Transfereinnahmen erheblich steigern. Die Autoren schätzen, der durchschnittliche Marktwert eines Nachwuchsspielers könnte erhöht werden von derzeit 1,3 Millionen Euro auf 1,7 bis 2,2 Millionen Euro. Diese Erkenntnisse seien nicht nur für den deutschen Fußball relevant, sondern auch übertragbar auf Ligen in Europa und Südamerika.

Die vollständige Diskussion wurde auf radioWelt Bayern 2 ausgestrahlt.

Eine Vorschau der Studie „Fading Shooting Stars – The Relative Age Effect, Ability, and Foregone Market Values in German Elite Youth Soccer“ ist hier verfügbar:

Related Posts